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© marie-france goerens

marie-france goerens - das einfache ding

marie-france goerens’ täglicher weg führt sie am rande des pötzleinsdorfer schlossparks in wien entlang. davon ausgehend, entwickelte sie ihre 2014 abgeschlossene diplomarbeit.

„die bewegung spielt eine große rolle in meiner arbeit, sie ist sowohl eine zeichnung im raum als auch ein ausschneiden aus dem raum. durch gehen, springen, laufen zeichne ich mit meinem körper linien und teile den raum in seine bestandteile“, erläutert goerens in ihrer projektbeschreibung. jenen bewegungsablauf, der ihren alltag zwischen familien- und künstlerischer arbeit strukturiert, übersetzt sie in verschiedene formen. so entsprechen die kanten ihrer objekte in zarten farben – weiß, beige, hellgrau – den wegen goerens’; es werden so flächen aufgespannt, die sich darüber hinaus ins dreidimensionale erweitern, vervielfachen und das potenzial des variablen in sich tragen: sie stehen nicht fixiert auf einem sockel, sondern können jeweils unterschiedlich präsentiert werden, es gibt keine verbindliche anweisung dafür, in welchem winkel die flächen zueinander stehen müssen.
diese möglichkeit korrespondiert mit einem gedicht, von dem goerens den titel ihrer arbeit geliehen hat: „das einfache ding“, 1920 von jakov druskin, einem dichter der russischen avantgarde, verfasst. „die teile der wörter / verselbstständigten sich aufs neue / die wörter gehen um / selbstständige wesenheiten / selbstständige dinge / unabhängige dinge / fremde dinge / selbst gehen die dinge in verschiedene richtungen“, heißt es darin. wie sich die teile der wörter bei druskin verselbstständigen, so entwickeln goerens’ bewegungen und kunstwerke ihr eigenleben.
neben den skulpturen und einer leuchtschrift – der titel von gedicht und werk in goerens’ handschrift – zeigt die künstlerin drei collagen, die fotos aus dem park mit einer skizze des wegs kombinieren: das (konkrete) bild trifft auf den (abstrakten) plan. die bezugspunkte von goerens’ vielgestaltiger arbeit – sie umfasst unter anderem einen film, plastilin, das passanten auf ihren wunsch verformten, in streifen zerschnittene fotos, die sie per zufallsprinzip auf papier fallen ließ – reichen von der russischen avantgarde über den kubismus bis zu kurt schwitters. doch ihr wichtigstes anliegen, so schreibt sie, ist es „die existenz, den mensch in seinem alltag mit seinen körperlichen und geistigen bedürfnissen als plastisches prinzip herauszuarbeiten.“ nina schedlmayer
nina schedlmayer, geb. 1976, schreibt über kunst für diverse medien (profil, artmagazine.cc, handelsblatt). sie lebt und arbeitet in wien.

marie-france wird, extra für den artwalk, eine arbeit in der hinterhofwohnung der martinstrasse 74 konzipieren und ausführen. sie ist während des artwalks dort anwesend.

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